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Das Geheimnis der Heilung. Wie altes Wissen die Medizin verändert.

GebserianerInnen macht es Freude, wenn sie in einem Buch unerwartet auf eine Kapitelüberschrift stossen wie «Das Geheimnis des Ursprungs» und Untertitel wie «Das rationale...», «Das mythische....» und «Das archaische Bewusstsein» und auf eine quellenkritisch korrekte Nennung und Würdigung von Jean Gebser. Mit Faulstich haben wir einen, der seinen/unseren Gebser gelesen hat – und für seine eigene Beschäftigung «mit Themen der Bewusstseinsforschung und der Komplementärmedizin» erleuchtende Einsichten bei Gebser gefunden hat, wie der Klappentext darlegt.
Als Autor wissenschaftlicher Fernsehdokumentationen und Buchautor beschreibt Faulstich im «Geheimnis der Heilung», wie sich eine Frau «ihr Kind ins Leben wünschte» – sie konnte so verhindern, dass das werdende Kind wie bei früheren Schwangerschaften seinen Wachstumsprozess einstellte und es zu einem Spontanabort kam. Und am Fallbeispiel eines polnischen Cellisten zeigt er auf, wie dieser trotz seiner Behinderung nach einem Gehirntumor wieder gehen und musizieren lernte – ein zeitgenössischer Komponist schrieb für ihn ein Cellokonzert für einen Arm! In seinen Forschungsberichten und Gesprächen mit VertreterInnen von Schul- und Komplementärmedizin, von alternativer Körper- und Seelenarbeit sowie von Schamanismus beschreibt Faulstich, wie sich im Bereich des Heilens integrales Bewusstsein bildet und manifestiert in der vorurteilsfreien Zusammenarbeit von Fachleuten, die ihr Fachgebiet nicht mehr verabsolutieren (müssen), sondern sich auf ein ganzheitliches Zusammenwirken einlassen in Bereichen, wo es im «mentalen Bewusstsein» nur ein entweder-oder gab und gibt.
Diese hoffnungsreichen Informationen finden sich nicht nur in Buchform, sondern können auch auf DVD gehört und gesehen werden. Es handelt sich um die ARD-Dokumentation «Das Geheimnis der Heilung», die 2010 und 2011 schon mehrmals bei ARD und 3sat zu sehen war. Bestellung und Sendetermine auf www.das-geheimnis-der-heilung.de. Im Film werden Gebser und seine Begrifflichkeit nicht erwähnt, aber es gibt einen eindrücklichen Versuch, die Schichtung der verschiedenen Bewusstseinszustände bildlich darzustellen.

Ursa Krattiger

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