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In all meinen Arbeitsbereichen begleiten mich Gebsers Ausführungen zu Ursprung und Gegenwart:
«Der Ursprung ist immer gegenwärtig: Er ist kein Anfang, denn aller Anfang ist zeitgebunden. Und die Gegenwart ist nicht das blosse Jetzt, das Heute oder der Augenblick. Sie ist nicht ein Zeitteil, sondern eine ganzheitliche Leistung, und damit auch immer ursprünglich. Wer es vermag, Ursprung und Gegenwart als Ganzheit zu Wirkung und Wirklichkeit zu bringen, sie zu konkretisieren, der überwindet Anfang und Ende und die bloss heutige Zeit.» (Jean Gebser, GA 2, S. 15)
So habe ich mein künstlerisches Schaffen unter diesem Aspekt gesichtet und in «Berühre Ursprung – kehre in die Gegenwart zurück. Ausgrabungen in meiner Existenz als Malerin» in grösseren Zusammenhängen wiedergefunden. Alte Bilder werden zur transparenten Grundlage für mein gegenwärtiges Schaffen, indem ich an ihnen weiterarbeite und sie mit der Gegenwart verbinde. Die Schaffenszeiten schieben sich übereinander und werden zu einem Ganzen, das sich umdenken und umgestalten lässt. Mit Gebsers «Wahren», dem Wahr-Nehmen und Wahr-Geben, lasst sich meine künstlerische Arbeitshaltung umschreiben.

Rechts: Atelier-Ausstellung in La Fresneda
GRUNDLAGE geschaffen aus transparent gewordenen Strukturen. Einsicht, Durchsicht, Aussicht. Tiefenschichten gefunden, ausgegraben und er-innert. Alte Bilder gesichtet und in Bewegung gebracht. Noch aktuelle Themen angenommen und der Wandlung geöffnet. «Der schöpferische Prozess ist Zeugung und Geburt ebenso wie Wandlung und Wiedergeburt. » (Erich Neumann)